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MDG 4
Die Kindersterblichkeit senken
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren wurde zwischen 1990 und 2012 weltweit beinahe halbiert: von 90 Sterbefällen je 1.000 Lebendgeburten auf 48 Sterbefälle. Trotzdem sind im Jahr 2012 an jedem Tag schätzungsweise 18.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten gestorben, die in den meisten Fällen vermeidbar gewesen wären.
Zielvorgaben und Indikatoren auf einen Blick
Zielvorgaben | Indikatoren |
---|---|
4.A: Zwischen 1990 und 2015 die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel senken |
4.1 Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren (pro 1.000 Lebendgeburten) 4.2 Säuglingssterblichkeitsrate (pro 1.000 Lebendgeburten) 4.3 Anteil der Einjährigen, die gegen Masern geimpft wurden |
Was wurde wo erreicht?
1. Unterziel: Zwischen 1990 und 2015 die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren um zwei Drittel senken
Indikator: Sterblichkeit unter fünf Jahren
Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren wurde zwischen 1990 und 2012 weltweit nahezu halbiert: von 90 Sterbefällen je 1.000 Lebendgeburten auf 48. Trotz dieser Verbesserungen sind noch massive Fortschritte erforderlich, um die Zielvorgabe zu erreichen, die Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um zwei Drittel zu senken. Wie dringend ein noch stärkeres Engagement gegen die Kindersterblichkeit erforderlich ist, zeigen die folgenden Zahlen: Im Jahr 2012 starben täglich schätzungsweise 18.000 Kinder unter fünf Jahren – insgesamt 6,6 Millionen – an Krankheiten, die in den meisten Fällen vermeidbar gewesen wären.
Insgesamt sind in allen Weltregionen die Überlebenschancen von Kindern gestiegen, insbesondere in Ostasien und Nordafrika. Dies sind weltweit die beiden einzigen Regionen, in denen die Zielvorgabe bisher erreicht werden konnte. In allen anderen Regionen außer Afrika südlich der Sahara und Ozeanien konnte die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren schon um mehr als die Hälfte gesenkt werden. In Afrika südlich der Sahara ist die Zahl der Sterbefälle je 1.000 Lebendgeburten mit 98 noch immer am höchsten.
1990 | 2012 | Zielvorgabe 2015 | |
---|---|---|---|
Afrika südlich der Sahara | 177 | 98 | circa 50 |
Südasien | 126 | 58 | circa 40 |
Ozeanien | 74 | 55 | circa 25 |
Kaukasus und Zentralasien | 73 | 36 | circa 25 |
Südostasien | 71 | 30 | circa 25 |
Westasien | 65 | 25 | circa 24 |
Nordafrika | 73 | 22 | circa 23 |
Lateinamerika und Karibik | 54 | 19 | circa 18 |
Ostasien | 53 | 14 | circa 15 |
Entwickelte Regionen | 15 | 6 | circa 5 |
Entwicklungsregionen | 99 | 53 | circa 25 |
Die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren verzeichnet derzeit den stärksten prozentualen Rückgang seit 20 Jahren. Im Zeitraum 1990 bis 1995 lag dieser Rückgang noch bei jährlich 1,2 Prozent, stieg dann kontinuierlich und erreichte zwischen 2005 und 2012 3,9 Prozent. Dennoch wird Ziel 4 beim jetzigen Fortschrittstempo weltweit erst 2028 erreicht werden.
Die folgende Tabelle zeigt, dass Sterbefälle bei unter Fünfjährigen insbesondere in den ärmsten Regionen – Afrika südlich der Sahara und Südasien – häufig sind. Auf diese Regionen entfielen im Jahr 2012 5,35 Millionen der weltweit 6,6 Millionen Sterbefälle. Vor der größten Herausforderung bei der Reduzierung der Kindersterblichkeit steht weiterhin Afrika südlich der Sahara.
Südasien | 2.108 |
---|---|
Südostasien | 346 |
Ostasien | 272 |
Lateinamerika und Karibik | 206 |
Westasien | 120 |
Entwickelte Regionen | 90 |
Nordafrika | 80 |
Kaukasus und Zentralasien | 64 |
Ozeanien | 15 |
Afrika südlich der Sahara | 3.245 |
Gesamt | 6,6 Millionen |
Indikator: Säuglingssterblichkeit
Ein immer höherer Anteil der Sterbefälle von Kindern entfällt auf die ersten vier Wochen nach der Geburt. Zwischen 1990 und 2012 sank die Zahl dieser Todesfälle zwar global um fast ein Drittel von 33 auf 21 Sterbefälle je 1.000 Lebendgeburten. Für Neugeborene sinkt die Sterblichkeit jedoch langsamer als für Kinder in der folgenden Lebensphase. Daher stieg der Anteil der Neugeborenen an der Sterblichkeitsrate der unter Fünfjährigen von rund 36 Prozent im Jahr 1990 auf 44 Prozent im Jahr 2012.
Neonatalsterbefälle (0-27 Tage) | Sterbefälle nach Neonatalperiode (28-364 Tage) | Sterbefälle von Kindern (1-4 Jahre) | |
---|---|---|---|
1990 | circa 0-38 | circa 38-70 | circa 70-100 |
2000 | circa 0-39 | circa 39-70 | circa 70-100 |
2012 | circa 0-52 | circa 52-72 | circa 72-100 |
Indikator: Masernimpfung
Impfkampagnen haben sich in den vergangenen Jahren als sehr effektiv erwiesen. Im Zeitraum von 2000 bis 2012 konnten durch Masernimpfungen schätzungsweise 13,8 Millionen Todesfälle abgewendet werden. Die Masernimpfrate stieg in den meisten Regionen, vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Trotzdem bricht die Krankheit dort und auch in Europa immer wieder aus. Dies liegt zum Teil an schwachen Routineimpfsystemen und an Verzögerungen bei den beschleunigten Bekämpfungsmaßnahmen.
Mehr erfahren
Wenn Sie mehr über die Fortschritte zur Erreichung des Millenniumsentwicklungsziels 4 "Die Kindersterblichkeit senken" erfahren möchten, lesen Sie im aktuellen Millenniumsentwicklungsziele-Bericht 2014 die Seiten 24 bis 27 – abrufbar hier (PDF 2,7 MB).
Weitere Informationen
Publikationen
- Acht Ziele für ein besseres Leben weltweit – Die MillenniumsentwicklungszieleNeues Fenster, PDF 1,6 MB, barrierefrei 02/2015 | pdf | 1,6 MB | 28 S. | barrierefrei
-
Die Millenniums-Entwicklungsziele | Hintergründe – Zielerreichung – Engagement
BMZ-InformationsbroschüreNeues Fenster, PDF 3 MB, barrierefrei 08/2010 | pdf | 3 MB | 64 S. | barrierefrei - Millenniums-Entwicklungsziele – Bericht 2014 | Eine Veröffentlichung der Vereinten NationenNeues Fenster, PDF 2,7 MB 06/2014 | pdf | 2,7 MB | 61 S.
- Millenniums-Entwicklungsziele – Bericht 2015 | Eine Veröffentlichung der Vereinten NationenNeues Fenster, PDF 5,2 MB 06/2015 | pdf | 5,2 MB | 76 S.