Sonnenaufgang in Johannesburg

Südafrika Globaler Entwicklungspartner mit großen Potenzialen

Südafrika nennt sich „Regenbogen-Nation“ und verweist damit auf seine ethnische und kulturelle Vielfalt. Bis zum Ende des Apartheid-Regimes im Jahr 1994 war das Land aufgrund der systematischen rassistischen Unterdrückung der Bevölkerungsmehrheit lange international isoliert. Die Auswirkungen dieser Zeit sind bis heute zu spüren.

Seitdem hat sich Südafrika zu einer stabilen Demokratie entwickelt. Die 1997 in Kraft getretene Verfassung ist sehr fortschrittlich. Unter anderem enthält sie einen umfassenden Menschenrechtskatalog. Das Land verfügt über freie Medien und eine aktive Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Südafrika wird von der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) als Land mit gehobenem mittlerem Einkommen eingestuft („upper middle-income country“), im Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt der Staat aktuell jedoch nur Rang 110 von 193 Staaten.

Covid-19-Pandemie

Südafrika war eines der am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Länder in Afrika. Ein zur Eindämmung der Infektionskrankheit verhängter sehr harter Lockdown hatte massive soziale und wirtschaftliche Auswirkungen: Die Arbeitslosigkeit stieg auf etwa 35 Prozent, die Wirtschaft ist 2020 um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Davon erholt sich das Land nur sehr langsam.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Südafrika

Die Entwicklungspartnerschaft zwischen Deutschland und Südafrika unterstützt das Land dabei, seine noch bestehenden Entwicklungsprobleme zu überwinden – insbesondere in den Bereichen gute Regierungsführung, Energie, Gesundheit, berufliche Bildung und Gewaltprävention. Außerdem soll die Zusammenarbeit zum globalen Klimaschutz beitragen und Südafrikas wichtige Rolle für Demokratie, Frieden und Stabilität auf dem afrikanischen Kontinent stärken.

Die deutsch-südafrikanische Entwicklungszusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfeld: Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfelder: Gute Regierungsführung sowie Friedensentwicklung und Krisenprävention
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfeld: Berufliche Bildung

Darüber hinaus arbeiten Deutschland und Südafrika im Aktionsfeld „Gesundheit, Pandemien und One Health“ zusammen.

Bei Regierungsverhandlungen zwischen dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und der südafrikanischen Regierung im Oktober 2022 wurden Zusagen für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in Höhe von insgesamt 355 Millionen Euro für zwei Jahre gemacht. Allein 320 Millionen Euro entfallen auf die Unterstützung einer sozial gerechten Energiewende in Südafrika, davon 270 Millionen Euro als zinsvergünstigte Darlehen und 50 Millionen Euro als Zuschuss.

Weitere Zuschüsse in Höhe von 35 Millionen Euro unterstützen Südafrika bei Vorhaben der beruflichen Bildung, bei der Korruptionsbekämpfung, der Gewaltprävention sowie bei der Impfstoffproduktion und -logistik.

Windräder in Südafrika

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Unterstützung einer sozial gerechten Energiewende Interner Link

Südafrika befindet sich in einer Energiekrise: Die Stromversorgung muss bis zu zwölf Stunden am Tag abgeschaltet werden. Zwischenzeitlich wurde sogar der nationale Notstand ausgerufen. Die Krise hat gravierende Auswirkungen auf die Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland unterstützt das Partnerland bei der Umsetzung einer sozial gerechten Energiewende.

Sitz der südafrikanischen Regierung in Pretoria

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Aufbau einer effizienten Verwaltung Interner Link

Gute Regierungsführung ist eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung. In Südafrika erschweren jedoch Fachkräftemangel und Ineffizienz die Regierungs- und Verwaltungsarbeit – nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch in den Provinzen und Distrikten. Deutschland unterstützt Südafrika darum beim Aufbau einer leistungsfähigen Verwaltung.

Ausbildungszentrum in Soweto, Südafrika

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Berufliche Perspektiven schaffen Interner Link

Mehr als die Hälfte der südafrikanischen Jugendlichen unter 25 Jahren sind arbeitslos. Gleichzeitig können Unternehmen freie Stellen nicht besetzen, weil es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Deutschland unterstützt darum in Südafrika unter anderem ein Pilotprojekt zur dualen Ausbildung und hilft, Fachkräfte für „grüne“ Technologien zu qualifizieren.

impfstoffe symbolbild

Aktionsfeld Gesundheit, Pandemien und One Health Impfstoffproduktion aufbauen Interner Link

Um eine gerechtere globale Verteilung der Impfstoffe gegen Covid-19 zu erreichen, unterstützt Deutschland die internationale Impfstoffallianz COVAX. Darüber hinaus fördert die Bundesregierung den Ausbau der weltweiten Produktionskapazitäten, mit Schwerpunkten in Südafrika, Ghana und Senegal. In Afrika wird bisher nur ein sehr geringer Teil der dort eingesetzten Impfstoffe hergestellt.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Südafrika
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Südafrika sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Südafrika Hauptstadt Kapstadt, Bloemfontain, Pretoria

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2022)
59,89
83,8

Fläche

in Quadratkilometern
1.219.090
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
109
LB
Flagge des Libanon
110
ZA
Flagge von Südafrika
111
PS
Flagge von Palästina
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 25.08.2023